Origin, der PC-Spiele-Shop von Electronic Arts, könnte schon bald auf Steam zurückkehren. Das Unternehmen hat auf seinem offiziellen Twitter-Kanal einen einfachen Teaser gepostet, der kaum mehr als eine Kaffeetasse darstellt. Aufmerksame Nutzer beobachteten jedoch den Dampf, der aus der Tasse aufstieg, und nahmen an, dass es sich dabei um eine verschlüsselte Botschaft von EA über die Absicht handelte, auf die dominante Vertriebsplattform für PC-Spiele zurückzukehren. Andere Leute begannen schnell zu recherchieren, und was sie herausfanden, bestätigte die Nachricht fast. In der Steam-Datenbank sind jetzt verschiedene Spiele von Electronic Arts aufgelistet, von denen viele exklusiv auf Origin erhältlich waren.
Das Unternehmen hatte 2012 beschlossen, den Verkauf von PC-Neuauflagen seiner Spiele über Steam einzustellen und stattdessen mit dem Origin-Dienst einen eigenen Store aufzubauen. Das Unternehmen versuchte auch, die Bemühungen mit kostenpflichtigen Premium-Diensten zu unterstützen, die interessierten Spielern den Zugang zu einer Bibliothek von EA-Titeln für einen Eintrittspreis ermöglichen sollten. Bis 2013 hatte der Dienst mehr als 50 Millionen registrierte Nutzer, aber er hatte auch seine Probleme. Zum einen traten im Laufe der Jahre viele Probleme mit dem Datenschutz und der Sicherheit der Nutzer auf, was dazu führte, dass einige den Dienst aufgaben. Wenn man dieses Wachstum mit den 67 Millionen monatlichen Steam-Nutzern im August 2017 vergleicht, wird deutlich, wie weit EA hinter seinem größten Konkurrenten um Nutzer liegt.
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In Ermangelung einer offiziellen Erklärung von EA gibt es viele mögliche Erklärungen. Einige sehen in diesem Schritt eine Bestätigung der weit verbreiteten Ablehnung von Origin, da der Dienst im Laufe der Jahre mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Die Fokussierung auf EA-Titel hat dazu geführt, dass die Gesamtauswahl in Bezug auf die Vielfalt ziemlich lahm ist, und der ständige Strom von Rückschlägen wegen minderwertiger Spiele und schlechter Monetarisierungspraktiken hat nicht gerade dazu beigetragen.
Der Schritt könnte auch als Versuch gewertet werden, dem wachsenden Einfluss von Epic und dessen eigenem Launcher entgegenzuwirken. Der Epic Games Store hat mit einer Menge Geld und umstrittenen Exklusivtiteln um sich geworfen, sehr zur Freude oder zum Leidwesen der Spieler, je nachdem, wen man fragt. Viele der großen EA-Spiele haben durch ihre fehlende Steam-Präsenz Marktanteile eingebüßt, wie zum Beispiel FIFA. Der Mega-Publisher könnte versuchen, von der massiven Steam-Nutzerbasis zu profitieren, indem er eine große PC-Offensive startet, aber das wurde noch nicht bestätigt.