Tencent hat in den letzten Jahren eine wahre Übernahmewelle erlebt. Mit der jüngsten Übernahme erwirbt das chinesische Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an dem Spec Ops: The Line-Entwickler Yager. Zu den weiteren Akquisitionen gehört Dontnod, der bekannte Entwickler von Abenteuerspielen. Das Konglomerat erwarb auch eine Beteiligung an der Muttergesellschaft von Digital Extremes. Tencent scheint in der Lage zu sein, 2021 weitere Investitionen zu tätigen, um die Bandbreite seines Portfolios zu erweitern.
Tencent hat bereits Anfang 2020 entsprechende Schritte unternommen und nun die Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen erworben. Mit dieser jüngsten Übernahme beläuft sich die Gesamtzahl der von Tencent getätigten Investitionen und Käufe im Spielebereich auf über 300.
Laut Timo Ulmann, CEO von Yager, hat die Investition im Februar den Umfang unseres Geschäfts erheblich erweitert, nicht nur durch den Zugang zu Tencents Netzwerk und Ressourcen, sondern auch durch die Nutzung des enormen Branchen-Know-hows, das Tencent besitzt. Das Ziel scheint zu sein, Yager den Zugang zu mehr Kapital für weitere Expansionen und neue Projekte zu ermöglichen. Yager wird die Ressourcen von Tencent vorerst in die Entwicklung seines kommenden Free-to-Play-Spiels The Cycle stecken.
Yager plant, unabhängig zu bleiben, was die Bedenken der Fans über Kompromisse und Umstrukturierungen zerstreut. Ab sofort gibt es Pläne für interne Umstrukturierungen beim Entwickler. Ulmann merkte auch an, dass der Umzug dem Unternehmen etwas mehr Spielraum bei den Mitarbeitern verschafft, was die Sicherheit des Arbeitsplatzes und möglicherweise auch der Löhne angeht. Der Geldbeutel könnte etwas lockerer werden und ein besseres Arbeitsumfeld ermöglichen, was sehr gut ist.
Ein Problem bleibt jedoch bestehen, und zwar die Besorgnis über die ständig wachsende Unternehmenskonsolidierung in der Spielebranche. Immer häufiger kommt das große Geld und schnappt sich talentierte Entwickler, nur um sie dann auszubrennen. Das ist auch nicht nur in China der Fall. Electronic Arts und 2K sind ebenfalls zu einem besorgniserregenden Beispiel für diesen Trend geworden.