Videospiele werden noch lange nicht verschwinden, aber die Einzelhandelslandschaft hat sich seit einiger Zeit langsam und stetig verändert. Viele Spieler haben darüber spekuliert, wie die Zukunft des Verkaufs von Spielen aussehen wird, und viele scheinen sich einig zu sein, dass der physische Einzelhandel langsam ausläuft, da der digitale Vertrieb und die Online-Händler immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Offline-Einzelhändler haben schon oft Boom- und Bust-Phasen erlebt, die zu geringeren Umsätzen und Personalabbau führten, wobei die Talsohlen mit der Zeit immer tiefer wurden. Auch GameStop ist gegen diese Probleme nicht immun.
Laut einer neuen Pressemitteilung des großen Spielehändlers wurden die Umsatzprognosen für das Weihnachtsgeschäft verfehlt. Es wurde berichtet, dass die Gesamtverkäufe in der Urlaubssaison 2018 niedriger waren als im Vorjahr. Insgesamt scheint es, als ob die Verkäufe im Vergleich zu 2017 um etwa 5 % gesunken sind.
Es gibt mehrere mögliche Erklärungen für diesen Rückgang. Und die Tatsache, dass es sich nicht um einen riesigen Rückgang handelt, könnte ein gutes Zeichen sein. Es ist auch erwähnenswert, dass andere Bereiche der Spieleindustrie insgesamt gewachsen sind. Die Verkäufe von Videospielzubehör, Sammlerstücken und digitaler Währung für Onlinespiele sind 2018 alle gestiegen. Der Verkauf von gebrauchten Spielen und Konsolen ist hingegen eingebrochen. Neue Spiele und Hardware waren ebenfalls rückläufig.
- Die Verkäufe neuer Hardware gingen um 6,1 % zurück, was auf die erfolgreiche Markteinführung der Xbox One X im Weihnachtsgeschäft 2017 zurückzuführen ist und teilweise durch das starke Wachstum der Nintendo Switch-Verkäufe ausgeglichen wurde.
- Der Umsatz mit neuer Videospielsoftware ging um 8,3 % zurück, was in erster Linie auf den unterschiedlichen Zeitpunkt der Markteinführung von Call of Duty: Black Ops 4 von Activision zurückzuführen ist, das im Oktober 2018 veröffentlicht wurde, verglichen mit Call of Duty: WWII, das im November 2017 erschien.
- Die Verkäufe aus Vorbesitz gingen um 16,4 % zurück, was auf Rückgänge bei Software und Hardware zurückzuführen ist.
- Der Umsatz mit Videospielzubehör stieg um 28,7%, was auf die anhaltende Stärke des Verkaufs von Controllern und Headsets zurückzuführen ist.
- Der Umsatz mit Sammlerstücken stieg um 3,7% auf 219,2 Millionen US-Dollar. Das Umsatzwachstum wurde durch deutlich geringere Werbeaktivitäten im Geschäftsjahr 2018 eingeschränkt, um die Bruttomargenrate besser zu steuern.
- Die digitalen Einnahmen stiegen um 16,8 % auf 352,9 Mio. US-Dollar, was in erster Linie auf den starken Umsatz mit digitalen Währungen zurückzuführen ist.
- Die Umsätze der Technologiemarken, die nicht in den vergleichbaren Filialumsätzen enthalten sind, gingen um 19,3% zurück, was auf einen Rückgang der Anzahl der Filialen und der Besucherzahlen in den Filialen zurückzuführen ist.
Es ist nach wie vor wahr, dass GameStop eine Übernahme anstrebt, die noch vor Jahresende abgeschlossen werden könnte, und das ist an sich schon ein Zeichen des Untergangs. Außerdem schrieb das Unternehmen im dritten Quartal 2018 riesige Verluste in Höhe von Hunderten von Millionen Dollar ab.
Quelle: GameStop